Die Verbindung von Mann und Frau zu einer Lebensgemeinschaft und zur Gründung einer Familie ist nichts, worauf eine Religion oder eine Kultur einen Patentanspruch anmelden könnte. So viele Kulturen berichten von dieser Verbindung und ihrer besonderen Ausgestaltung, dass man von einer Konstante der menschlichen Existenz sprechen kann. Allerdings ist es natürlich so, dass es zwischen Religionen und Kulturen unterschiedlichster Art und Zeit auch völlig unterschiedliche Auffassungen von dieser Verbindung gibt.
In der katholischen Kirche zählt die Ehe zu den sieben Sakramenten (die anderen sind: Taufe, Firmung, Eucharistie, Beichte, Weihe und Krankensalbung). Es sind jeweils besondere Zeichen und Worte, in denen sich die Zuwendung Gottes zu den Menschen auf besondere Art und Weise ausdrückt und die in ihrem Ursprung auf Jesus selbst zurückgehen. Da eine feste Beziehung unter Menschen wie gesagt auch in anderen Kulturen und Religionen vorkommt, zählt nur eine Ehe unter Getauften als Sakrament.
In der Ehe, also der Verbindung von Mann und Frau sieht die Kirche ein Abbild des Bundes Gottes mit den Menschen. Die Bibel stellt Gott nämlich als jemanden dar, der mit seiner Schöpfung, dem Menschen, einen Bund schließen will und ihn so auf seinem Lebensweg begleitet, der dann ein gemeinsamer Weg mit Gott ist. Aus diesem Grund versteht die Kirche die Ehe als unauflöslich, denn der Bund Gottes mit den Menschen ist nach biblischem Zeugnis auch unauflöslich.
Die Verbindung von Mann und Frau in der Ehe soll einen Raum schaffen, in dem die Liebe der Partner zueinander wachsen kann. Wenn sich Kinder einstellen, sollen diese in der so entstandenen Familie einen sicheren Ort haben, in dem sie aufwachsen und auf ihren weiteren Lebensweg vorbereitet werden können.
Um eine katholische Ehe einzugehen, müssen die Brautleute diese Gegebenheiten der Ehe kennen und für sich sagen können, dass sie nach diesen Gegebenheite leben möchten.