Impuls zum Marienmonat Mai von Pfarrer Benedikt Wach
Impuls zum Marienmonat Mai
Maria Maienkönigin, Dich will der Mai begrüßen! - so beginnt ein altes Marienlied, das gerne im Marienmonat Mai gesungen wird. Aber: Woher kommt diese Tradition eigentlich? Schon älter ist der Brauch, bestimmte religiöse Inhalte zu einem „Monatsthema“ zu machen, sie also über eine Zeit von 30 Tagen besonders in den Vordergrund zu stellen. Bekannt ist neben dem Marienmonat Mai der Juni, der besonders der Verehrung des Herzens Jesu gewidmet ist oder der November als der Totenmonat. Es handelt sich um Bräuche, die mitten im gläubigen christlichen Volk entstanden sind; sie wurden nicht von „amtlicher“ Seite entworfen, sondern lediglich von dieser gefördert. Sie sind damit im besten Sinne Feiern des ganzen Gottesvolks. Dass der Monat Mai in der Kirche als Marienmonat mit Andachten und Umzügen begangen wird, ist aber gar kein so alter Brauch: In deutschen Landen ist er erst seit 1841 bezeugt. Der Mai galt nach alter Tradition als offizieller Sommerbeginn. Klar, dass dazu erst einmal der Winter vertrieben werden musste. Daran erinnert heute noch die „Walpurgisnacht“ am 30. April und das sie umgebende Brauchtum. Der Mai ist der Monat, in dem die Natur nach dem Winter so richtig zu neuem Leben erwacht und sich — in voller Blüte stehend — von ihrer schönsten Seite zeigt. Auch Liebe und Triebe erwachen von neuem, was dem Monat ja nicht zu Unrecht den Beinamen „Wonnemonat“ beschert hat. Maria, die Himmelskönigin, erschien dem sehr marianischen 19. Jahrhundert da als sehr passende Allegorie: Als diejenige, die den Erlöser selbst geboren hat, gilt sie als Inbegriff des neuen Lebens; die frischen „reinen“ Blüten sollen das Glaubensgeheimnis symbolisieren, dass Maria von der Erbsünde ausgenommen ist. Und schließlich: Die im Wonnemonat Mai neu erwachende Liebe, in der die Liebe Gottes zu seinem Volk erkannt werden kann, der durch Maria als Mensch in unsere Welt gekommen ist um sein Erlösungswerk zu vollenden. Größere Liebe hat niemand, als wer sein Leben hingibt für seine Freunde, so heißt es beim Evangelisten Johannes in 15,13. Auf diese Weise sind die Marienfeiern an das österliche Geheimnis zurückgebunden, an das wir im Mai durch das Fest Christi Himmelfahrt und das Pfingstfest, den Abschluss der Osterzeit, noch einmal besonders erinnert werden. In Marienstatt wird am 1. Mai traditionell die Wallfahrt eröffnet, in Hachenburg findet am selben Tag um 17 Uhr eine Maiandacht statt. Zu beiden Veranstaltungen herzliche Einladung!
Benedikt Wach, Pfarrer.
Maria Maienkönigin...