Der dreifache Georg



Jedes Jahr starten die Vorschulkinder der Kita St. Marien Hachenburg in ihr letztes Kindergartenjahr mit der "Kirchenwoche": Eine knappe Woche lang dreht sich alles um die Kirche als Gebäude: Aussehen, Ausstattung, Schmuck, Einrichtung. Die Kinder erkunden die Hachenburger Pfarrkirche, messen sie aus und können Fragen zu den vielen Dingen stellen, die einem in einer Kirche auffallen.
Am letzten Tag geht es dann auf Exkursion nach Limburg, in den Dom St. Georg. Dort können die Kinder dann während einer Führung gleich das neu gewonnene Wissen anwenden und im Limburger Dom all die Dinge suchen, die sie auch in Hachenburg schon entdeckt haben.
Wer in Limburg zum Dom geht, kommt zwangsläufig am Bischofshaus vorbei. Wer in den Eingangshof geht, kann durch große Fensterscheiben sogar hineinschauen. Das wurde einfach mal ausprobiert - und wen konnte man dort sehen? Den Hausherrn selbst, als Bischof Dr. Georg Bätzing der dort mit seiner theologischen Referentin Dr. Silke Lechtenböhmer und seinem Büroleiter Clemens Mann im Gepräch war. Als unsere Gruppe entdeckt wurde, bat uns der Bischof spontan ins Haus und machte selbst eine Führung für die Vorschulkinder. Das erlebt man sicher nicht alle Tage, aber Glück gehört eben dazu. Unbekannt war der Bischof den Kindern nicht: Sie hatten sein Foto in der Hachenburger Sakristei entdeckt. In Limburg konnte mit demselben Foto ein Vergleich mit dem lebendigen Original gemacht werden. Seit der Weihe von Bischof Georg zum Bischof von Limburg waren exakt neun Jahre vergangen - und dementsprechend konnte die ein oder andere Veränderung festgestellt werden, etwa eine neue Brille.
Im Anschluss besuchten die Kinder dann wieder nach Programm den Limburger Dom und wurden dort von Sr. Waltraud fach- und sachkundig herumgeführt: Altarraum, Taufbecken, Orgel, Marienecke - für die Kinder nun bekannt, aber im Dom natürlich noch einmal in einer anderen Form. Dass der Limburger Dom das Patronat des Hl. Georg trägt (und darüber hinaus das des Hl. Nikolaus) war den Kindern inzwischen bekannt - und so konnte man die zahlreichen Abbildungen der Heiligen im Kirchenraum schnell entdecken. Bischof Georg, St. Georg, Domkirche St. Georg - der Name Georg stand über dem ganzen Tag.
Am Schluss ging es noch in die Sakristei - und wieder kam das Glück zu Hilfe: Da zwischendurch der Küster dem Doms in die Sakristei kam, konnten die Kinder neben Bischofsmütze und Stab auch den Tresor der Domkirche bewundern und schließlich den größten Schatz des Bistums aus der Nähe sehen: Die Kreuzreliquie, die ansonsten im Domschatz aufbewahrt wird.
Nach so vielen Eindrücken war eine Stärkung fällig, und so ging es noch in ein nahegelegenes Schnellrestaurant, ehe der Heimweg angetreten wurde.