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Das wahre Licht erwarten

Das wahre Licht erwarten
Das wahre Licht erwarten
Der durch Kerzen erleuchtete Altarraum der Pfarrkirche Hachenburg © Benedikt Wach

Zum Ursprung der Roratemesse im Advent

Der Name "Rorate" leitet sich vom Introitus-Vers des vierten Adventssonntags ab. Er lautet "Rorate caeli desuper, et nubes pluant iustum." und stammt aus dem Buch des Propheten Jesaja im 45. Kapitel. Er beschreibt das Ersehnen des Messias durch das gebeutelte Gottesvolk.

Am vierten Adventssonntag wird das Evangelium von der Verkündigung der Geburt durch den Engel an Maria gelesen. An dem Sonntag wurde also die Rolle Mariens bei der Menschwerdung Gottes besonders beleuchtet. Diese Lesung verwendete man auch bei den Votivmessen zur Ehren der Gottesmutter, die ursprünglich samstags, später aber auch an anderen Tagen in der Adventszeit gehalten wurden. Wegen der Vielzahl dieser Messen lag es nahe, zumindest eine dieser Messen besonders hervorzuheben, sie also mit besonderer Feierlichkeit zu begehen, auf dass die Gläubigen in größerer Zahl an dieser Messe teilnehmen würden. Diese Roratemesse nannte man oft auch "goldene Mess'" (missa aurea). Als die Kirchen elektrifiziert wurden und für gewöhnlich bei Gottesdiensten die Kirchen mit elektrischem Licht beleuchtet wurden, kam der Brauch auf, bei dieser Messe die Kirche nur mit Kerzenlicht zu beleuchten und sie in den frühen Morgenstunden zu halten. Mit der Lichtsymbolik und der Tageszeit wird auf Christus aus das wahre Licht verwiesen, dessen Aufgang in der Adventszeit ersehnt wird, wie es sich ja auch im Ruf "Rorate caeli desuper!" widerspiegelt. Des Weiteren fügt sich diese Symbolik gut in den alten Brauch ein, wonach in frühen Zeiten am vierten Advent kein gewöhnlicher Sonntagsgottesdienst stattfand, sondern ab dem Samstagabend bis in die Morgenstunden ein ausgedehnter Gottesdienst mit Nachtwache und hl. Messe gefeiert wurde. (bw)

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