"kermesdaheim" 2020 mit Gottes Segen
Kirmes mal anders
"kermesdaheim" … unter diesem Leitwort wirbt die Kirmesgesellschaft schon einige Wochen dafür, die Kirmestage nicht einfach an sich vorbei ziehen zu lassen, sondern sie zu Hause zu feiern. Dazu konnte man Kirmespakete kaufen, in dem sich alle wichtigen Dinge für eine zünftige Feier zu Hause befanden.
Im Rahmen der Kirmes fand auch wieder ein Gottesdienst statt. Nur anders. Im Burggarten. Zelebriert wurde er von Elisabeth Huhn, Florian Ahr und Winfried Roth. Vor etwa 100 Gläubigen wurde am Sonntagmorgen Kirmes im Gottesdienst gefeiert, der genau unter diesem Leitwort Kirmes daheim stattfand und mit viel Fleiß von der Kirmesgesellschaft organisiert wurde.
Neben einem festlich geschmückten Altar stand eine dieser geheimnisvollen Kisten, die von den drei Theologen, die sich die Predigt teilten nach und nach hervorgeholt wurden.
Pfarrerin Huhn befreite einen Plüsch-Igel, den sie als Hachenburger „Ischl“ interpretierte. Daheim in ihrer Deutung bedeute sich zu erinnern an vergangene Ereignisse und besonders aus der Tradition in Verbindung mit anderen heraus zu leben.
Die Besucher des Gottesdienstes staunten nicht schlecht, als Florian Ahr eine Dose Bier der Kiste entnahm und sie auslegte als einen typischen Westerwälder: Kühl und in sich verschlossen, so lauten einige Vorurteile. Wenn er sich aber einmal öffnete, kann er überschäumen und viel Erfrischendes zutage bringen.
Pfarrer Roth erinnerte sich an einen Ausspruch seines Lehrpfarrers, der sagte: Mit einem Westerwälder wirst du nur warm, wenn du einen Sack Salz mit ihn gegessen hast. In seiner Hand hielt er ein Säckchen Salz, dass er vor dem Hintergrund der Schriftstelle Mt 5, 13 „Ihr seid das Salz der Erde“ interpretierte. Salz wirke im Verborgenen, löse sich auf und erinnere an alles, was sich im Laufe der Zeit in unser Leben eingemischt hat. Immer bleibt es eine Frage der Dosierung ob ich Geschmack ins Leben bringe oder einander die Suppe versalze.
Begleitet wurde der Gottesdienst von den Altstädter Dorfmusikanten, die durch ihr gekonntes Spiel dem Gottesdienst einen würdigen, heimatlichen und feierlichen Rahmen verliehen.
Pfarrer Winfried Roth