Fenstergottesdienst am Haus Helena
Gottesdienste im Altenheim
Geht das überhaupt in Zeiten der Corona-Pandemie? Bestehen nicht Kontaktbeschränkungen für alltägliche Begegnungen und besonders für Besuche in den Altenheimen? Diese Fragen stellten sich sicherlich nicht nur Bewohner und Verantwortliche der Altenheime. Auch wir vermissen die Gottesdienste in den Einrichtungen. Die Gespräche und Begegnungen mit den Menschen, die dort wohnen und arbeiten.
Was also tun, in Zeiten der Betretungsverbote?
Wir dachten, die Lösung könnte sein, dass der Gottesdienstleiter nicht im Altenheim steht, sondern draußen. Vor der Türe, auf der Wiese oder im Innenhof. Und mit entsprechendem Abstand könnten die Bewohner z.B. an den Fenstern ihrer Zimmer mitfeiern. Daher haben wir die Möglichkeit, solche „Fenstergottesdienste“ zu feiern, allen acht Altenheimen in unserer Pfarrei angeboten. Die Resonanz darauf war sehr positiv.
Und so durfte ich am 17. 04. 2020 den ersten „Fenstergottesdienst“ im Haus Helena in Hachenburg feiern.
Einige Bewohner des Hauses saßen bei strahlendem Sonnenschein im „Sinnesgarten“, andere waren an ihren Fenstern. Und ich stand in einiger Entfernung auf einer Wiese. Es war schön sich zu sehen, anzulachen und zuzuwinken. Dank einer mobilen Lautsprecheranlage und der hausinternen Übertragungsmöglichkeit war die Verständigung gut. Und so konnten wir gemeinsam Gottesdienst feiern. Miteinander beten und bekannte Lieder singen. Beim Hören auf Gottes Wort durften wir uns vergewissern, dass er uns nahe ist. Unser Beisammensein war auch ein Zeichen, dass wir miteinander verbunden sind. In Gedanken und im Gebet. Die Erfahrung des Gottesdienstes war, dass es sich lohnt, dies zu wiederholen. Daher ist es schön, dass auch in anderen Altenheimen bereits „Fenstergottesdienste“ geplant sind.
Diakon Michael Krämer